«Jetzt gilt es, mutig zu sein»
Ein hochkarätiges Podium mit Digitalexperten hat den Anwesenden Einblicke in den Megatrend KI gegeben, dessen Einfluss auf Beruf, Bildung und Geschäftsprozesse aufgezeigt sowie die damit verbundenen Potenziale und Herausforderungen im kaufmännischen Umfeld.
Am 22. Oktober war der KV Saal in Liestal voll. Über 100 Personen haben sich in Liestal eingefunden, darunter auch Politiker wie Adil Koller (Mitglied des Baselbieter Landrats) und der CEO des Kaufmännischen Verbands Schweiz, Sascha Burkhalter. Denn das Thema ist brisant: Wie sieht die Zukunft der kaufmännischen Berufe in Zeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) aus?
Nach einem Inputreferat von Prof. Dr. Toni Wäfler ging die Diskussion auch gleich los. Dabei wurde deutlich: Die Künstliche Intelligenz ist da und wird bleiben. Die Frage ist, wie wir die neue Technologie in unser Berufsleben integrieren. «Seit 200 Jahren verändern sich Berufe. Ich mache mir keine Sorgen, wenn man flexibel bleibt», sagt Dr. Marco Salvi gleich zu Beginn und betont aber auch, man dürfe den Übergang nicht unterschätzen. Auch Tobias Habegger unterstreicht: «Es ist nicht die Frage, ob, sondern wie wir zusammen mit KI die Berufsbildung verändern.»
In der Diskussion wurde klar, Aufgaben fallen weg und neue kommen hinzu. «Wir werden uns optimieren», so Milan Jovanovic. Einfache, repetitive Aufgaben lassen sich gut mit Hilfe von KI erledigen. «Dafür braucht es keine Intelligenz. Diese Aufgaben müssen einfach abgearbeitet werden.» Und Toni Wäfler geht gar einen Schritt weiter: «Wir können KI nicht nur nutzen, um effizienter zu werden, sondern auch besser. Ich bin optimistisch. Wir haben noch gar nicht entdeckt, was KI alles kann.»
Fahrlehrer für KI
Der Appell an die Politik und die Verantwortlichen in der Berufsbildung war laut und klar: «Jetzt gilt es, mutig zu sein», so Milan Jovanovic. Wir dürfen KI nicht nur von aussen beobachten. Wir müssen KI nutzen lernen und Erfahrungen sammeln.
Der Vergleich mit dem Autofahren kam auf. Man kann nicht in ein Auto einsteigen und direkt losfahren. Mit einem Fahrlehrer lernt man ein Auto kennen, es zu steuern und den Verkehr zu beobachten. In der Berufsbildung ist es ähnlich wie im Verkehr. Mit KI-Fahrlehrern soll man die Technologie kennenlernen samt Risiken und Chancen. Es gilt das Hinterfragen zu lernen, aber auch zu versuchen, das volle Potenzial auszuschöpfen.
Die Podiumsdiskussion war spannend und hat wieder deutlich gemacht: Die Künstliche Intelligenz ist da und wird bleiben.
Besten Dank an die Anwesenden wie auch an die Teilnehmenden, Prof. Dr. Toni Wäfler, Milan Jovanovic, Dr. Marco Salvi und Tobias Habegger.
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