Advent, Advent, ein Lichtlein brennt!

11. Dezember 2025 Beitrag teilen

An der winterlichen Stadtführung in Basel haben sich über ein Dutzend Teilnehmende zusammengefunden, um mehr über unsere Weihnachtsbräuche zu erfahren. So haben wir beispielsweise gelernt, warum wir an Weihnachten eigentlich Kränze mit grünen Zweigen und vier Kerzen anzünden.

«Was heisst eigentlich Advent?», fragte unser Tourguide, Caroline, in die Runde, als wir unsere Führung auf dem Münsterplatz starteten. «Ankunft», wusste ein Teilnehmer. «Ankunft eines siegreichen Herrschers», ergänzte Caroline und schon waren wir Mitten im Thema. Denn mit dem siegreichen Herrscher war Christus gemeint, der Herrscher der Welt. 

Was bei den Römern bereits als Winter-/Sommerwende gefeiert wurde, wurde dann durch das Christentum verdrängt und mit Weihnachten ersetzt. Und Weihnachten feiern wir heute noch, wenn auch nicht mehr im gleichen Rahmen. Trotzdem, viele Bräuche sind bis heute geblieben, wie beispielsweise der Adventskranz, die verschiedenen Weihnachtslieder und -guetzlis, das Festmahl oder das Schmücken eines Tannenbaumes. 

Der Wandel der Zeit lässt sich besonders gut am Schmuck des Tannenbaums aufzeigen, denn auch dieser ging mit der Mode. So wurde je nach Zeit anders dekoriert. Im Weltkrieg beispielsweise wurde der Schmuck aus Kriegsmaterialien hergestellt, während in anderen Zeiten auch Papierblumen oder Lebensmitteln wie Äpfel, Zimt, Nüsse oder Käse am Baum hingen. «Der Käse hing ganz zuoberst, damit die Mäuse nicht darankommen», sagte Caroline. Und Glaskugeln? Diese kamen erst ab dem 19. Jahrhundert. Weihnachtsbäume sind übrigens auch heute noch sehr beliebt. So werden in der Schweiz jährlich über eine Million Tannenbäume verkauft, wobei ein Drittel aus Schweizer Wälder stammt. 

Der symbolgeladene Adventskranz

Nicht weniger beliebt sind die Weihnachtsguetzlis. «Guetzli Nummer eins ist das Mailänderli», so Caroline. Auch die Brunslis erzählen eine spannende Geschichte. Diese wurden früher übers ganze Jahr gegessen, nicht nur an Weihnachten. «Die Basler Läckerli haben dafür den umgekehrten Weg gemacht. Die kann man heute ja immer essen», erklärt unser Tourguide und weiter, «weil Läckerli keinen Anken beinhalten, werden sie auch nicht ranzig.»

Aber jetzt zum symbolgeladenen Adventskranz: Die runde Form des Kranzes stellt den Lebenslauf dar. «Man weiss, es geht weiter und der Frühling wird wieder kommen», so Caroline. Die Zweige sind aus Tannen, denn diese sind immergrün und symbolisieren Hoffnung und die vier Kerzen, so sagt man, stehen für die vier Himmelsrichtungen: Osten, Westen, Norden und Süden. «Die Kerzen stehen für Jesus, denn er stellte das Licht der Welt dar», erklärt unser Tourguide. Ganz so religiös wird Weihnachten heutzutage ja nicht mehr gefeiert, es finden daher auch andere Farben und Materialien Verwendung. Denn auch die Farben haben eine religiöse Bedeutung. Neben grün kommt in der Adventszeit viel rot und gold zum Tragen: rot für das Blut Jesus und gold für das Göttliche. Und so endete unsere Führung nach den Stopps beim grossen Wunschbuch im Rathaus, beim Tannenbaum mit den vielen weissen Wunschzetteln auf dem Rümelinsplatz und beim allseitsbeliebten Weihnachtsbaumschmuckausstattungsspezialgeschäft Johann Wanner dann, unter den goldenen Engeln beim Schmuckladen am Barfüsserplatz.

Wir wünschen allen eine besinnliche Adventszeit und frohe Festtage, mit oder ohne Kranz!

 

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