Portrait
Der Kaufmännische Verband Basel ist die Berufsorganisation der Angestellten und Auszubildenden in kaufmännischen und verwandten Berufsfeldern. Der Verband ist am 24. September 1862 gegründet worden.
Er bezweckt die Wahrung der Interessen und die Stärkung der wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Lage seiner Mitglieder.
Der Kaufmännische Verband Basel ist Kompetenzzentrum, Partner und Treffpunkt für Kaufleute in der Region und setzt sich für die Attraktivität der kaufmännischen Berufsbildung und Berufe ein. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zum Wirtschaftsraum Basel. Mit seinen Bildungsinstitutionen unterstützt er Kaufleute aller Stufen und Altersgruppen durch zukunftsgerichtete und qualitativ hochwertige Berufs- und Weiterbildungsangebote.
Verbandsziele und Aufgaben
Der Kaufmännische Verband sorgt für eine hohe Anerkennung der kaufmännischen Berufe in der Gesellschaft und setzt sich im Dialog mit Politik und Wirtschaft proaktiv für attraktive Zukunftsperspektiven und Rahmenbedingungen in der kaufmännischen Berufsbildung ein.
Er unterstützt den Zusammenhalt der kaufmännischen Berufsleute, ist Drehscheibe zwischen Mitgliedern und Arbeitgebenden und engagiert sich für faire und zeitgemässe Arbeitsbedingungen und pflegt Sozialpartnerschaften.
Leistungsportfolio
Durch seine vielfältigen Aktivitäten und Dienstleistungen trägt der Verband zur beruflichen Weiterentwicklung, Vernetzung und Stärkung der Kaufleute bei. Um den Kaufleuten einen Raum für Austausch und Vernetzung zu bieten, stellt der Verband eine moderne Infrastruktur zur Verfügung.
Der Verband unterstützt Berufstätige mit Beratung, Vernetzung und Schulung, damit sie ihr berufliches und persönliches Potential nutzen und ausleben können. Fachberatungen zur Laufbahn, Karriere, Weiterbildung, Arbeitsrecht und Sozialversicherungen sowie zu fairen Löhnen gehören ebenso, wie Seminare, Events und Publikationen zum Leistungsangebot des Verbands.
Bildung
Der Kaufmännische Verband Basel ist Eigentümer der Berufsfachschule KV Basel AG (ehemals Handelsschule KV Basel AG) und zusammen mit dem Kaufmännischen Verband Baselland Miteigentümer der kv pro AG.
Geschichte des Kaufmännischen
Verbands Basel
Von der Gründung im Jahr 1862 bis heute. Der Kaufmännische Verband Basel kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Lesen Sie mehr über unsere Vergangenheit und die Meilensteine der Entwicklung des Verbands.
Gründung 1862 und Entwicklung bis 1915
Im Laufe der Jahre hat sich der Kaufmännische Verein Basel kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse seiner Mitglieder angepasst. Von der ersten Stellenvermittlung im Jahr 1865 bis hin zur Gründung von Schulen und Kommissionen zur Förderung beruflicher und sozialer Interessen wurde der Verein immer wieder aktiv, um neue Impulse zu setzen und zur Verbesserung der beruflichen Ausbildung sowie der arbeitsrechtlichen Bedingungen beizutragen.
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1862
Der Kaufmännische Verband Basel wurde am 24. September 1862 von sieben jungen Kaufleuten unter dem damaligen Namen «Verein junger Kaufleute» gegründet. Der Verband bezweckte die Förderung der allgemeinen und im Besonderen die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Pflege der Freundschaft und der Geselligkeit seiner Mitglieder. Rund 30 Jahre später erweiterte er seinen Aufgabenbereich und widmet sich seither zusätzlich der Interessenwahrung seiner Mitglieder und des Berufsstands.
1865 wurde eine Stellenvermittlung für Mitglieder des Vereins organisiert.
1878 stellte der Verein fest, dass eine «Fortbildungsschule für angehende Handelsbeflissene» einem grossen Bedürfnis entspreche. In den folgenden Jahren wurde diese Schule aufgebaut.
Seit 1892 ist der Verein im Gewerblichen Schiedsgericht vertreten, was zur Verwirklichung einer arbeitsrechtlichen Gerichtspraxis beitrug, die auch den Standpunkt der Angestellten berücksichtigt.
Mit der Statutenrevision von 1893 entstand der neue Name «Kaufmännischer Verein Basel». Verein und Schule wurden administrativ getrennt. Zum Vereinszweck gehört nun auch die Förderung der beruflichen und sozialen Interessen der Mitglieder. Eine Unterrichtskommission wurde geschaffen.
1895
Veranstaltung der ersten kaufmännischen Lehrlingsprüfungen durch den Kaufmännischen Verein Basel.
1903
Schaffung einer Kommission für volkswirtschaftliche Fragen und einer Finanzkommission. Verstärkung der standespolitischen Tätigkeit. Mitarbeit bei der Ausarbeitung eines kantonalen Lehrlingsgesetzes.
1904
Einrichtung eines Übersetzungsbüros.
Meisterung Herausforderungen 1916 – 1965
Der Kaufmännische Verein Basel setzte sich mit vielfältigen Herausforderungen auseinander und spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Förderung der beruflichen Interessen seiner Mitglieder. Ein bedeutender Meilenstein in dieser Entwicklung war der Bezug eines neuen Vereins- und Schulgebäudes am Aeschengraben 15 in Basel im Jahr 1938, das als Zentrum für Weiterbildung und Vernetzung diente. Angesichts wirtschaftlicher Krisen, wie der durch den Ersten Weltkrieg verursachten Arbeitslosigkeit, und sozialer Veränderungen reagierte der Verein mit gezielten Massnahmen, die von der Einführung eines Krisenfonds bis hin zur Gründung einer Stellenlosenversicherungskasse reichten. Zudem engagierte sich der Verein in der Entwicklung verbindlicher Regelungen für Arbeitsbedingungen und Löhne, was zur Schaffung des ersten Gesamtarbeitsvertrags für kaufmännische Angestellte in Basel führte.
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1917
Schaffung eines Krisenfonds aufgrund zahlreicher Kündigungen von kaufmännischen Angestellten nach Kriegsausbruch
1923 / 1924
Einführung von kostenlosen Kursen für Stellenlose und Gründung einer eigenen Stellenlosenversicherungskasse.
1927
Erstmalige Durchführung der obligatorischen kaufmännischen Lehrlingsprüfung, die vom Regierungsrat dem Berufsverband übertragen wurde.
1936
Vereinbarung von «Richtlinien für die Arbeitsbedingungen der kaufmännischen Angestellten» zwischen dem Kaufmännischen Verein Basel sowie drei weiteren Arbeitnehmerorganisationen einerseits und dem Basler Volkswirtschaftsbund andererseits. Sie regelte die Mindestlöhne, die Ferien und die Lohnentschädigung während des Militärdienstes.
1938
Bezug eines neuen Vereins- und Schulgebäudes am Aeschengraben 15 in Basel.
1942
Abkommen zwischen dem Kaufmännischen Verein Basel sowie drei weiteren Arbeitnehmerorganisation einerseits und dem Basler Volkswirtschaftsbund über die «Verpflichtung», einer verbindlichen Regelung der Anstellungsbedingungen als Vorläufer des Gesamtarbeitsvertrags (GAV).
1946
Abschluss eines Gesamtarbeitsvertrags für die kaufmännischen Angestellten in Basel zwischen dem Kaufmännischen Verein Basel sowie dem Angestelltenkartell Basel-Stadt einerseits und dem Basler Volkswirtschaftsbund andererseits.
1951
Aktive Beteiligung des Kaufmännischen Vereins Basel an der Bildung der Arbeitsgemeinschaft der Basler Staatspersonalverbände.
1959
Bezug eines Erweiterungsbaus für unsere Handelsschule. Totalrevision der Vereinsstatuten: Stärkere Betonung des Charakters einer reinen Arbeitnehmerorganisation. Aktive Beteiligung an einer eidgenössischen Initiative für die Einführung der gesetzlichen 44-Stundenwoche in Handel, Gewerbe und Industrie.
1963
Neuer GAV für die kaufmännischen Angestellten in Basel mit höheren Mindestgehältern und höheren Lehrlingsentschädigungen.
Stärkung Sozialpartnerschaften 1966 – 2015
Der Kaufmännische Verein Basel (später Kaufmännischer Verband Basel) hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich wandelnden Bedürfnissen seiner Mitglieder gerecht zu werden. Der Verein spielte eine zentrale Rolle in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Einführung neuer arbeitsrechtlicher Regelungen und der Förderung beruflicher Weiterbildung. Von der Erweiterung des Geltungsbereichs der Gesamtarbeitsverträge (GAV) über die Verbesserung von Ferienansprüchen und Arbeitszeitregelungen bis hin zu bedeutenden infrastrukturellen Entwicklungen, wie der Sanierung des Schulgebäudes – der Kaufmännische Verband Basel hat stets einen aktiven Beitrag zur beruflichen und sozialen Gestaltung des Arbeitsmarktes in der Region geleistet.
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1969
Neuer GAV mit der Ausdehnung des Geltungsbereichs auf das Verkaufspersonal, die Halbtagsangestellten, die Lehrlinge u.a.; Verankerung der 44-Stundenwoche; Gleichstellung von Männer- und Frauenlöhnen. Schaffung der Temporärabteilung bei der SKS-Stellenvermittlung
1973
Neuer GAV, der die 5. Ferienwoche (ab Alter 50 und 10 Dienstjahren) bringt und die Mindestgehälter und Lehrlingsentschädigungen erhöht.
1972/74
Aufstockung des Vereins- und Schulgebäudes und Bau unterirdischer Sportanlagen.
1976
Abschluss einer Vereinbarung über die Mitbestimmung der Angestellten im Betrieb und einer Vereinbarung zur Vermeidung von sozialen Härten bei Entlassungen und Kurzarbeit aus wirtschaftlichen Gründen.
1983
4 Wochen Ferien für alle Arbeitnehmer, 5 Wochen für Jugendliche unter 20 Jahren (im Obligationenrecht und im GAV), Höchstarbeitszeit im GAV 43 Stunden pro Woche (Jahresdurchschnitt); Regelung betreffend Einführung neuer Technologien.
1989
Wöchentliche Arbeitszeit im GAV von höchstens 42 Stunden im Jahresdurchschnitt.
1990
Abschluss eines Gesamtarbeitsvertrags für das Verkaufspersonal in Basel. Ein zweites Schulhaus an der Elisabethenstrasse wird für die Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV) und weitere Kurse eingerichtet.
1991
Neuer GAV mit Verbesserung der Ferienansprüche der Angestellten vom 46. bzw. 60. Altersjahr an sowie für Lehrlinge in Erstausbildung. Verkürzung der durchschnittlichen Arbeitszeit von 42 auf 41 ½ Stunden per 1.1.1992 und auf 41 Stunden per 1.1.1993. Parallel zu dieser Regelung wurde die bisherige Flexibilisierung der Arbeitszeitregelung ausgebaut: Ab 1993 kann die wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde im Jahresdurchschnitt erhöht werden, wenn dafür den Angestellten ein zusätzlicher Anspruch auf Freizeit von einer Woche gewährt wird. Erhöhung der Mindestgehälter und der Kinder-/Ausbildungszulagen und Verbesserung des Schutzes der Angestellten vor Lohnausfall während Krankheit.
1993
Einführung von Berufsmaturitätsklassen an den Kaufmännischen Handelsschulen Basel-Stadt und Baselland.
1994
Einführung des neuen Vereinsnamens und Logos KV Basel.
1995
Neuer GAV mit gesetzlichen Anpassungen an die OR-Revision betreffend Massenentlassungen und Betriebsübertragung, an das neue Mitwirkungsgesetz sowie an das Datenschutzgesetz.
1997
Ablösung der HWV vom KV Basel und Umwandlung in eine Fachhochschule.
1998
Neuer GAV mit Anpassungen an die Einführung des Gleichstellungsgesetzes und des Gesetzes über den zivilen Ersatzdienst. Eine neue Regelung betrifft die Arbeitszeitflexibilisierung, die Überstunden und die Krankentaggeldversicherung. Gründung der Höheren Kaufmännischen Gesamtschule HKG und Erweiterung der Schulräumlichkeiten in den Aeschengraben 13 1. Stock.
2001
Neuer GAV durch Zusammenlegung der zwei separaten Gesamtarbeitsverträge der Kantone Basel-Stadt und Baselland. Der neue GAV gilt für rund 40 000 Angestellte in 700 Firmen. Als neue Vertragspartner zu den bisherigen sind auf Arbeitgeberseite die Handelskammer beider Basel und die Wirtschaftskammer Baselland und auf Arbeitnehmerseite der KV Baselland dazugestossen.
Sommer 2004 bis Dezember 2005 Sanierung Schulgebäude am Aeschengraben 15 in zwei Bauetappen. Anfang 2006 erfolgt die Eröffnungsfeier des renovierten Schulgebäudes und einem Tag der offenen Tür.
2010
Ein neues KV Basel-Logo wird mit einer Werbe- und PR-Kampagne eingeführt.
2011
Einführung des Netzwerkanlasses KV Lounge, welcher im 2014 zum Netzwerkanlass Begegnung umbenannt und vergrössert wird. Die Anlassreihe findet einmal pro Jahr mit renommierten Referenten statt.
Go-live der neuen Webseite im September 2012, welche an das Erscheinungsbild des Kaufmännischen Verbands Basel angepasst ist. Erster Auftritt an der Muba mit einem gemeinsamen Stand mit der Handelsschule KV Basel.
2014
Ausbau der Angebote für Lernende sowie Einführung eines einheitlichen nationales Logos des Kaufmännischen Verbands, welches von allen Sektionen übernommen wird.
2015
Im Zuge der neuen Corporate Identity des Kaufmännischen Verbands Schweiz erfolgte der Namenswechsel von «Kaufmännischer Verein Basel» zu «Kaufmännischer Verband Basel».
Innovationen und Fortschritt 2016 - heute
Der Kaufmännische Verband Basel hat sich im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes und der Bildungslandschaft gerecht zu werden. Von der Umstrukturierung der Handelsschule KV Basel zu einer eigenständigen Aktiengesellschaft im Jahr 2017 bis hin zur Gründung der kv pro AG für Weiterbildung und Kaderbildung im Jahr 2021 – der Verband hat stets auf Innovation und Expansion gesetzt. Auch der Umzug der Berufsfachschule in ein provisorisches Schulgebäude und die Planung eines Neubaus am Aeschengraben verdeutlichen den kontinuierlichen Wandel und die Anpassungsfähigkeit des Verbands. Diese Entwicklungen zeigen, wie der Kaufmännische Verband Basel seine Rolle als Bildungsanbieter und Netzwerkorganisation stetig weiter ausbaut und zukunftsfähig bleibt.
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2017
Die Handelsschule KV Basel als Abteilung des Kaufmännischen Verbands Basel wird in eine eigenständige Rechtspersönlichkeit überführt und zu einer Aktiengesellschaft.
Aufgrund der neuen nationalen Verbandsstruktur werden alle Sektionen im 2017 in sieben Regionen aufgeteilt. Die Sektionen Basel-Stadt und Baselland bilden die Region beide Basel, Leadsektion ist die Sektion Basel-Stadt. Einführung der Fachgruppe wbp – wir Berufs- und Praxisbildner:innen.
2020/2021
Gründung und Markteinführung der neuen Weiterbildungsschule kv pro AG. kv pro entstand aus dem Zusammenschluss der Weiter- und Kaderbildung der Handelsschule KV Basel und der Avanti KV Weiterbildungen Baselland. Vorprojekt KV Campus wird durchgeführt und Nutzerbedürfnisse eingeholt.
2020
Die Corona-Pandemie bricht aus, die Vereinsversammlung wird aufgrund des Lockdowns abgesagt. Neu werden Seminare und Sitzungen online durchgeführt. Das Vorprojekt zum KV Campus wird gestartet, Nutzerbedürfnisse werden eingeholt und mögliche Kosten eruiert.
2021
Der Verband tritt erstmals gemeinsam mit der Berufsfachschule und der Weiterbildungsschule an der Berufsmesse auf und eröffnet die Social-Media-Kanäle LinkedIn und Facebook.
2023
Namensänderung der Handelsschule KV Basel AG in neu KV Basel AG und Einführung der Bildungsverordnung (BIVO) 2023.
2024
Abschied des Schulgebäudes am Aeschengraben 15 und Umzug der Berufsfachschule ins provisorische Schulgebäude WKL 147 im Klybeckareal. Einreichung des Baugesuchs für den Neubau des Gebäudes am Aeschengraben 15.
2025
Nach aufwendigen Verhandlungen tritt am 1.1.2025 der überarbeitete GAV in Kraft. Die bedeutendste Neuerung betrifft die Erhöhung der Ferienansprüche. Des Weiteren wurde die Regelung der kollektiven Krankentaggeldversicherung modernisiert und die Lohnfortzahlung während der beiden Karenztage der Unfallversicherung von 80 % auf 100 % des Gehalts erhöht.