KI versteht und findet

24. September 2024 Beitrag teilen

Florian Hasler, Unternehmer und Netzwerker, bringt Unternehmenspersönlichkeiten zusammen. Emre Gürsu, KI-Berater und KI-Spezialist, entwickelt massgeschneiderte KI-Lösungen. Im Interview erzählen die beiden, was sie zusammengebracht hat und was daraus entstanden ist.

Guten Tag miteinander.
Wer sind Sie und was machen Sie?
Florian Hasler (FH): Ich habe eine kaufmännische Grundbildung absolviert und bin seit zehn Jahren selbstständiger Unternehmer mit der Marketing- und Kommunikationsagentur QYOU Marketing GmbH. Ich mag es, mit Menschen zu interagieren und für sie einen Mehrwert zu schaffen. Im Jahr 2021 habe ich den Praxis Club gegründet, einen Business Club für Entscheidungsträger:innen aus Unternehmen. Der Club bietet diesen Geschäftsleuten eine Plattform, um digital oder an einem unserer Events miteinander in Kontakt zu treten, aktuelle Themen und Trends aufzugreifen und die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten.

Emre Gürsu (EG): Ich bin gelernter Applikationsentwickler und seit mehreren Jahren als IT-Berater und -Projektleiter tätig. Seit etwa vier Jahren beschäftige ich mich intensiv mit KI. In dieser Zeit habe ich zusammen mit Kollegen, quasi aus dem Keller heraus, erste KI-Eigenentwicklungen gemacht und diese zuerst unentgeltlich angeboten. Zu Beginn waren wir im Enterprise-Umfeld mit Machine-Learning-Themen beschäftigt. Um das gelernte Wissen im professionellen Umfeld weiterzugeben, haben wir schliesslich die Firma Suisse AI Group GmbH gegründet, die sich auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Businessalltag spezialisiert hat. Mein Job ist es unter anderem, die Leute zum Überlegen zu bringen, ob und wie sie KI im Enterprise-Umfeld integrieren und einsetzen sollen.

Wie haben Sie sich kennengelernt?
FH: Das war an einem Event.
EG: Das war sogar an einem deiner Events, Florian (lacht). Ein paar Wochen danach haben wir uns nochmals getroffen, um Florians KI-App-Idee zu besprechen.

Um was ging es?
FH: Mittlerweile sind dem Praxis Club über 150 Mitglieder angeschlossen. Da sind viele Informationen vorhanden, die genutzt werden sollten. Was ich deshalb wollte, war ein digitales Tool, das meinen Mitgliedern hilft, Informationen zu finden und ihr Business voranzubringen.

Was war Ihre Lösung?
EG: Meine Firma hat einen KI-Chatbot entwickelt, der neben Deutsch auch Schweizerdeutsch, Englisch, Französisch und Italienisch versteht. Einen solchen Chatbot haben wir für Florians Praxis Club integriert.

Was kann der KI-Chatbot?
FH: Er hilft bei der Suche nach den passenden Personen, Produkten oder Lösungen für ein Problem. Ein weiterer Vorteil ist sicherlich die Spracherkennung. Egal ob ein Mitglied auf Schweizerdeutsch, Italienisch oder Französisch sucht.

EG: Unser Chatbot basiert immer auf KI, d.h., er sucht nicht nur nach den eingegebenen Informationen, sondern versteht auch den Kontext. Wenn man zum Beispiel einen «Berater» sucht, erscheinen in den Suchergebnissen auch Personen mit den Merkmalen «Consultant» oder «Consulting».

Was möchten Sie uns zum Thema KI noch mit auf den Weg geben?
FH: KI ist nicht mehr wegzudenken. Sie ist ein Werkzeug, das hilft, Prozesse schneller und effizienter zu gestalten. Wir arbeiten auch mit der LogiLab AG aus Basel zusammen, mit welcher wir unser eigenes KI-Tool OptiSeat für die Planung der Netzwerkanlässe entwickeln. Nicht zuletzt ist es wichtig, die Antworten der KI kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.

EG: Jedes Unternehmen, das KI braucht, sollte nicht einfach eine Lösung von der Stange kaufen, sondern sich von KI-Fachleuten beraten lassen. Die Mitarbeitenden sollten die Grundlagen von
KI kennen. Wesentlich ist auch, dass man vor dem Einsatz und der Integration von KI weiss, welche Prozesse optimiert werden können.

«Was ich deshalb wollte, war ein digitales Tool, das meinen Mitgliedern hilft, Informationen zu finden und ihr Business voranzubringen.»

Florian Hasler, Gründer Praxis Club (im Bild links)
Mehr Infos zum Praxis Club

«Unser Chatbot basiert immer auf KI, d.h., er sucht nicht nur nach den eingegebenen Informationen, sondern versteht auch den Kontext.»

Emre Gürsu, Partner Suisse AI Group GmbH (im Bild rechts)
Mehr Infos zur Suisse AI Group GmbH


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