Stabübergabe Leitung Schulen kvBL

23. Juni 2025 Beitrag teilen
Ramon Wardak (links) übernimmt die Leitung der Schulen kvBL von Rolf Schweizer

Ramon Wardak übernimmt die Leitung der Schulen kvBL von Rolf Schweizer, der nach langjähriger Tätigkeit in verschiedenen Funktionen bei den Schulen kvBL in den Ruhestand tritt. Zum Neuanfang bzw. Abschied haben uns beide einige Fragen zu ihren Herausforderungen und Persönlichkeiten beantwortet.

Rolf Schweizer, Sie waren 37 Jahre in verschiedenen Funktionen an den Schulen kvBL tätig und davon die letzten acht Jahre als Leiter der Schulen kvBL. Was waren die Highlights während dieser Zeit?
Es ist ein sehr gutes Gefühl, über die Jahre Tausende Jugendliche beim Finden ihres Wegs ins Berufsleben oder überhaupt ins Leben unterstützt zu haben. Die vielen kleinen Wunder, die wir erleben konnten, wenn bei jemandem der berühmte Knopf aufgegangen ist, machen mir heute noch Freude. Wir arbeiten in unseren Schulen sehr teamorientiert und so sind es auch viele bereichernde Momente mit stets sehr engagierten Personen auf allen möglichen Ebenen, die mir in Erinnerung bleiben werden. Die konstruktive Entwicklungsarbeit in den einzelnen Schulen und in der Gesamtorganisation war ebenfalls eine grossartige Erfahrung.

Wenn Sie die heutige Situation analysieren, wo sehen Sie die Stärken der Schulen kvBL?
Die Schulen kvBL haben über Jahrzehnte sowohl in der Grundbildung (KV, WMS, Detailhandel) wie auch in den Brücken- und Integrationsangeboten ein einzigartiges Know-how aufgebaut. Unsere Lehr- und Beratungskonzepte sind auf dem neuesten Stand und werden laufend weiterentwickelt. Wir sind heute dynamisch und handlungsfähig aufgestellt. Unsere Mitarbeitenden sind sehr engagiert und kompetent, auch weil sie den nötigen Freiraum erhalten. All dies zeichnet uns aus.

Was möchten Sie Ramon Wardak mit auf den Weg geben? 
Ramon Wardak ist bestens für seine neuen Aufgaben vorbereitet und benötigt keine Ratschläge von mir. Ich bin mir sicher, dass er die Stärken unserer Schulen mit dem nötigen Feingefühl festigen und weiterentwickeln wird. Dazu wünsche ich ihm einen visionären Weitblick, der sich im richtigen Moment mit heiterer Gelassenheit paart. 

Und noch eine persönliche Frage: Wie sieht Ihre neu gewonnene Freizeit aus?
Das lasse ich mir im Moment noch sehr offen. Eine Rundreise durch Spanien und Portugal wird den Anfang machen. Im Fokus steht das Leben zu Hause mit viel Musik, Kultur, Kochen und vielem mehr.

Ramon Wardak, Sie haben per 1. Mai 2025 die Leitung der Schulen kvBL übernommen. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ich freue mich darauf, in dieser Zeit des Wandels die Schulen kvBL aktiv mitzugestalten. Gemeinsam mit engagierten Schulleitungen, Lehrpersonen und Mitarbeitenden Neues zu entwickeln, Herausforderungen anzugehen und unsere Schulen weiterzuentwickeln, während wir Bewährtes bewahren, motiviert mich besonders für meine neue Funktion. 

Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Schulen kvBL? Ich denke dabei auch an die rasante Entwicklung von KI. 
Wir befinden uns in einer digitalen Transformation, die durch KI beschleunigt wird. Diese neuen Möglichkeiten proaktiv zu nutzen und pädagogisch so zu integrieren, dass Lernen trotz KI, mit KI, über KI, durch KI und auch ohne KI möglich wird, ist eine grosse Herausforderung. Zudem müssen wir unsere Ausbildungen an die sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt anpassen. Die KV-Reform ist dabei ein Schlüssel. Diese so umzusetzen, dass sie als Mehrwert wahrgenommen wird und unsere Berufe im kaufmännischen Bereich (KV und WMS) und im Detailhandel weiterhin die gefragtesten bleiben, ist das Ziel.

Was sind Ihre Pläne und Ziele für die nächsten fünf Jahre?
Ich möchte, dass unsere Schulen kvBL die Anforderungen der Wirtschaft, der Digitalisierung und der Pädagogik des 21. Jahrhunderts in eine erfolgreiche und sinnstiftende Kombination bringen. Dazu braucht es eine enge Zusammenarbeit mit unseren Bildungspartnern, insbesondere mit unseren Lehrbetrieben, dem Kanton Baselland und dem Kaufmännischen Verband BL. Nur gemeinsam können wir Schule, Wirtschaft und Bildungspolitik vernetzen und zum Wohle unserer Lernenden zusammenbringen. Eine anstrengende Zeit steht an.

Was ist Ihr Rezept für einen optimalen Ausgleich von Beruf und Freizeit?
Die Gedanken bewusst etwas leiser zu stellen, ähnlich dem Herunterdrehen der Lautstärke eines Radios, hilft mir dabei sehr. Besonders das Joggen im Allschwiler Wald, das Meditieren oder das Eintauchen in historische Bücher über die Antike sind einige Aktivitäten, die ich gerne mache.

Das Interview führte Beatrice Widmer, Redaktorin «KV-News».  Sie finden das Interview und weitere Artikel auch in den «KV-News» Nr.  2/2025.

Ramon Wardak ist seit 2020 Leiter der Kaufmännischen Berufsfachschule an den Schulen kvBL. Bevor er 2013 bei uns seine Tätigkeit als Lehrperson für Wirtschaft und Recht aufnahm, war er in der Privatwirtschaft als Unternehmensberater und Volkswirt tätig. Er verfügt über einen Master of Arts HSG in Volkswirtschaftslehre, einen Doppel-Bachelor in Internationalen Beziehungen und Volkswirtschaftslehre sowie einen Abschluss in Wirtschaftspädagogik. Ramon Wardak ist breit vernetzt in der Region und durch sein Engagement im Vorstand der Rektorenkonferenz der kaufmännischen Berufsschulen der Schweiz auch auf Bundesebene.

Rolf Schweizer hat in Basel Recht studiert und startete 1988 bei den Schulen kvBL als Lehrer für Betriebs-, Rechts- und Gegenwartskunde. Ab 2000 leitete er die neu geschaffene Abteilung Schulisches Brückenangebot plus bevor er 2001 Rektor am Standort Muttenz, dem heutigen Zentrum für Brückenangebote, wurde. 2018 übernahm er nach einer Neuorganisation die neu geschaffene Stelle des Leiters der Schulen kvBL.


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